Auf Einladung des Studioleiters des SWR Regionalstudios Ludwigshafen, Hartmut Reitz, diskutierten Fenja Tappe und Heinz Hussy (Außenstellenleiterin Ludwigshafen und Außenstellenleiter Weinstraße) mit RedakteurInnen des SWR Studios Ludwigshafen. Per Video zugeschaltet waren auch RedakteurInnen der anderen rheinland-pfälzischen Regionalstudios und die Studioleiterin von Mannheim.
Aufhänger für die Diskussion waren herausragende Straftaten der letzten Jahre in Ludwigshafen Oggersheim und Edenkoben aber auch die zahlreichen TrueCrime Filme. Sehr schnell wurde deutlich, dass die RedakteurInnen durchaus ein Bewusstsein für die Belange der Opfer haben und trotzdem Fehler unterlaufen sind, die man zunächst überhaupt nicht bedachte. Man kam überein, dass es wichtig ist, mit den Opfern oder ihren Helfern die Berichterstattung zu besprechen, sofern dies zeitlich überhaupt möglich ist. Die beiden MitarbeiterInnen des WEISSEN RINGS machten aber auch auf Gefahren aufmerksam, wenn in einem laufenden Verfahren Opfer zu Wort kommen.
Diskussionspunkt war auch, warum Opfer oft nicht bereit sind mit Medien zu sprechen. Dies liegt daran, dass die Opferrolle in der Öffentlichkeit häufig negativ besetzt und die Betroffenen deshalb nicht bereit sind, sich den daraus folgenden negativen Begleiterscheinung auszusetzen. Für die Öffentlichkeit sind die Täter immer noch wesentlich interessanter, was auch an dem Boom der TrueCrime Fälle ersichtlich ist. Für viele dieser oftmals gänzlich abgeschlossenen Fälle gibt es keinen Grund, sie nochmals in die Öffentlichkeit zu zerren. Aber offensichtlich lässt sich damit auch Geld verdienen. Was dies aber mit Opfern und Angehörigen macht, die oft noch nicht einmal gefragt - geschweige denn - informiert werden, bleibt außen vor.
In der über einstündigen Diskussion wurde auch deutlich, dass es keine generellen Handlungsanleitung geben kann, da die jeweiligen Fälle so vielschichtig sind wie die betroffenen Menschen.
Die MitarbeiterInnen des WEISSEN RINGS sind jedoch immer bereit, generelle Fragen zum Umgang mit Opfern zu beantworten.